Lichtgestalten

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Innovation und Forschergeist paaren sich in Kilian Saueressigs philosophisch inspirierter und hochgradig auf Nachhaltigkeit fokussierter Kunst. Seine Arbeiten zeichnen sich durch den maximalen Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen aus und Kilian Saueressigs Kunst ist brandaktuell: Er untersucht das Leben im 21. Jahrhundert und regt den Betrachter an, sich mit politischen, religiösen, philosophischen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Der Autodidakt präsentiert illuminierte Licht-Arbeiten mit Strahlkraft.

Fotocredits: © Kilian Saueressig

Die Ausstellung

„Schlüssel des Lichts“ heißt die Ausstellung des deutschen Künstlers Kilian Saueressig, die vom 24. Juli bis 22. August 2021 in der kunsthalle messmer gezeigt wird. Kuratiert von Manfred Möller, in der Reihe Edition Minerva, umfasst die Ausstellung rund 30 selbstilluminierte Werke, die vorwiegend als sogenannte „LichtWandSkulpturen“ mit LED-Beleuchtung konzipiert sind. In den Werken werden komplexe philosophische, religiöse, politische und/oder wissenschaftliche Themen abstrahiert dargestellt.

Kilian Saueressig, der vor seiner Künstlerkarriere erfolgreich als Maschinenbauingenieur und Erfinder tätig war, kommentiert seine Ausstellung wie folgt:

„Licht ist der Schlüssel zur Erkenntnis, der Schlüssel des Lebens. Ohne Licht gibt es kein Leben und ohne Licht kann man nicht sehen. Die Transformation des Lichts in Form von Reflektion, Absorption und Transmission lässt uns Bilder und Skulpturen betrachten. Das Licht wird in unseren Köpfen zu Bildern. Die Bilder werden zu Emotionen. Ideen werden zu Bildern. Es ist eine Transformation. Die Faszination der Umwandlung von Licht in Masse und von Masse in Licht. Das ist das universelle Prinzip, auf dem alles beruht.“

Sind Geist und Seele eine besondere Form des Lichts? Dieser Frage geht die Ausstellung „Schlüssel des Lichts“ nach und fördert die Fantasie sowie Magie des Betrachters.

Die selbstilluminierten Werke von Kilian Saueressig sind dabei vielschichtig aufgebaut. Sie sind mikroskopisch, als auch makroskopisch geformt, wobei die Farben mit den Formen kommunizieren. Die Werke besitzen in der Regel mindestens zwei Bildebenen, die, mehr oder weniger stark, voneinander für den Betrachter entkoppelt sind. Sobald die interne Lichtquelle der Kunstwerke eingeschaltet und in Farbe und Helligkeit variiert wird, entstehen immer neue Bildanmutungen. Die unterschiedlichen Bildmotive, in ihren jeweiligen Bildebenen, überlagern sich zusammen mit der Farbe der Hintergrundbeleuchtung zu einer Vielzahl an neuen Bildern. Besonders bei Nacht üben die Kunstwerke eine Faszination aus und färben zugleich den Raum, in dem sie sich befinden, in einen samtigen Farbton ein. Raum und Betrachter werden so in das Kunstwerk integriert.

Der „grüne“ Künstler

Kompromisslos setzt der Künstler auf die Nachhaltigkeit seiner Kunst. Die Lacke, Gießmaterialien und Klebstoffe für die strukturierbaren, farbig dreidimensionalen Oberflächen wurden vom Künstler völlig neu entwickelt und möglichst frei von umweltschädlichen Stoffen hergestellt. Saueressig verwendet ausschließlich Ökostrom.

Kilian Saueressig

Saueressig, 1969 in Essen geboren, ist studierter Maschinenbauingenieur und passionierter Erfinder, der zahlreiche Patente im Bereich der Oberflächenveredelung, Formtechnologie und Prägung bekommen hat. Als Gesellschafter und Geschäftsführer leitete er erfolgreich viele Jahre ein mittelständisches Familienunternehmen in der Druckbranche. Seine Leidenschaft für die Kunst flammte bereits in der Jugend auf. So kann er heute auf einen reichen Ideenfundus zurückgreifen. Erst 2019 zeigte Saueressig seine Kunst der Öffentlichkeit.

Kilian Saueressig in seinem Atelier: Google Of Knowledge, 2020. Unikat. Globe Konsumismus, LichtWandSkulptur, 180 x 100 cm.

Kreativität und Technologiekompetenz sind sein Handwerkszeug. Seine Ideen realisiert Kilian Saueressig, indem er sie mit seinem „Werkzeugkasten“, seinem Know-how und einem ungewöhnlich profunden Materialverständnis umsetzt. In seiner Kunst manifestieren sich sowohl das Kreative als auch das analytisch-technologische Element gleichberechtigt. Diese zwei unterschiedlichen Welten verschmelzen zu einer Einheit: Saueressig schafft einen eigenen, strukturierten Kunstkosmos, der an den Aufbau eines Atoms erinnert. In den vier Ebenen, die aus Globen, Zyklen, Segmenten und Variationen bestehen, beschäftigt er sich mit philosophischen, soziologischen, ethischen, politischen, religiösen und naturwissenschaftlichen Themenkreisen. Saueressig schafft so ein eigenes, analytisches und zeitkritisches Kunstuniversum.

Lemon Green, 2020. Unikat. Globe Dekorativismus, LichtWandSkulptur, 100 x 180 cm, Detail.

Kilian Saueressig spielt mit selbst entwickelten innovativen Verfahren zur Farb- und Formgebung, die über die derzeitig bekannten Ansätze weit hinausgehen. Metalliceffekte, Matt-Glanz-Effekte, Mikro-Makrostrukturen, manuelle und digitale Formgebungstechnologien etc. Saueressig hat ein ausgeprägtes Farbgespür, der Farbwechsel ist ein entscheidendes Charakteristikum seiner Kunst.

Uplifted, 2021. Unikat. Globe Complex, LichtWandSkulptur, 100 x 180 cm.

Seine Philosophie und Innovation, seine Triebkräfte, werden in seinen Werken schnell deutlich. Komplexe Zusammenhänge vereinfacht in einem Kunstwerk darzustellen, haben die meisten seiner Werke gemeinsam. Dabei hinterfragt der Künstler die Beweggründe der Menschheit: Wieso und warum geschieht etwas und was sind die Auswirkungen? Er ist analytisch und zeitkritisch und zeigt seine Lösungsansätze für eine menschlichere Welt in der Zukunft. Die Kunst sieht er dabei als sein emotionales Ausgabemedium für seine Erkenntnisse und Botschaften.

Kilian Saueressig treibt der Drang nach Erkenntnis und Innovation in die selbstgestaltete Zukunft. Jegliche Kunstrichtung ist immer ein Kind ihrer Zeit. Sie steht immer in gegenseitiger Wechselwirkung mit ihrer Umwelt und im Besonderen mit technologischen Entwicklungen in unserem Zeitalter der Moderne. 

Kunsthalle Messmer

Schlüssel des Lichts

24. Juli – 22. August 2021

www.kunsthallemessmer.de

Der Beitrag Lichtgestalten erschien zuerst auf Quality Magazine.