Wie ein Panther schleicht sich die „Spirit of Passion“ heran, das glänzende Schwarz umhüllt galant die perfekt abgerundeten Kurven und regt die Phantasie an. Dirk Oehlerking von Kingston Custom hat es mal wieder vollbracht, einem Vehikel seine ganz persönliche Handschrift zu verleihen, in diesem Fall der BMW R 18.
von Delilah Werdermann
Nach Roland Sands Werk ist es bereits das zweite R 18-Schmuckstück der sogenannten „SoulFuel“-Reihe – eine Zusammenarbeit von BMW Motorrad mit ausgewählten Customizern. Vor allem Oehlerking ist mit Kingston Custom für ein extremes Customizing der besonderen Art bekannt, doch dieses Mal wurde kein kompletter Umbau vorgenommen, wie er erklärt:
„Die BMW R 18 ist so perfekt, dass ich die Technik belassen habe. Der Rahmen ist zu 100 % original und so ausgereift, dass man hier nichts ändern sollte.“
Seit 35 Jahren ist Dirk Oehlerking als Motorradrennsportler, Designer und Craftsman bekannt, der mit viel Herz und Leidenschaft sein Handwerk versteht. Bevor er überhaupt nur eine Skizze anfertigt oder eine Schraube in die Hand nimmt, fängt schon lange vorher der Designprozess in seinem Kopf an:
„Ich mache mir vorab sehr viele Gedanken. Meine Motorräder haben immer eine Seele, Charme und Charakter. Sie sind Besonderheiten und brauchen dementsprechend Aufmerksamkeit. Es laufen permanent Bilder vor meinem inneren Auge ab, welchen Style ich fokussieren will. Wenn ich das weiß, beginne ich mit einer Skizze mit Bleistift und Tipp-Ex. So lange, bis mein Herz aufgeht und ich weiß: Genau das ist es!“
Insbesondere haben es ihm die Maschinen von BMW angetan, wobei die Umgestaltung der BMW R 18 ein richtiger Höhepunkt war:
„Dieses Projekt ist wohl in meiner Laufbahn das beeindruckendste. Es bedeutet mir sehr viel, wenn nicht sogar alles in diesem Moment. Für mich ist vor allem das Vertrauen, das BMW Motorrad mir erneut entgegengebracht hat, von großer Bedeutung. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Kein Wunder, denn Hingucker als auch Herausforderung zugleich ist das handgemachte Karosserie-Design von Kingston, auch Lenker und Kotflügel erhielten ein Upgrade. Die elegante Art-Déco-Optik zeichnet sich durch die Originallackierung und Linienführung aus, die um ein paar Details ergänzt wurde. Der Auspuff wurde im Kingston Roadster Style modifiziert, während die Blinker durch Kellermann-Blinker ersetzt wurden, auch der Frontscheinwerfer befindet sich jetzt in der Verkleidung. Radaufhängung und Tank sind original geblieben.
Dabei erinnert die BMW R 18 „Spirit of Passion“ stark an das berühmte Modell BMW R 5, denn neben der umbaufreundlichen Architektur wurde das Wesentliche dieses schwarzen Juwels in den Vordergrund gerückt: eine puristische Technik ohne viel Schnickschnack, doch mit viel Superlative. Der riesige 1,8-Liter-Boxermotor verspricht Fahrvergnügen ohne Ende, dabei leistet er 91 PS, der Drehzahlbegrenzer setzt erst ab 1000 U/min über der Nenndrehzahl von 4750 U/min ein. Dazu gesellt sich das Triebwerk mit Büffel-Charakteristik und 158 Nm Drehmoment, das absolute Souveränität in jeder Lebenslage garantiert.
Mit der unkomplizierten Gangart, der Schräglagenfreiheit von 30 Grad und den leicht zu nehmenden Kurven ist die BMW R 18 „Spirit of Passion“ ein richtiger Cruiser, mit dem man sich während der Fahrt elegant und stilsicher den Wind um die Nase wehen lassen kann.
Der Beitrag Schwarzes Juwel erschien zuerst auf Quality Magazine.