Gartenträume aus 1001 Nacht

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Im Herzen von Marrakesch befindet sich das La Mamounia. Mitglieder des internationalen Königshauses, Politiker und andere Berühmtheiten sind hier regelmäßig zu Gast. Das ursprünglich im Jahr 1923 eröffnete Palasthotel steht symbolisch für die traditionelle marokkanische Gastfreundschaft und ist ein klassisches Beispiel für die große Zeit der Grand Hotels. Premierminister Winston Churchill bezeichnete das Hotel als „den schönste Ort der Welt“. Außerdem ist es ist für seinen 1.500 m² großen Bio-Garten bekannt, der die unterschiedlichsten Kräuter, Gemüse- und Obstsorten aus aller Welt beherbergt, die im Restaurant des Hotels für erstklassige Speisen verwendet werden. Aber nicht nur Zutaten für ein leckeres Essen können bei einem Spaziergang entlang des Gartens entdeckt werden: Palmen, Kakteen, tausende von Rosenstöcken, Olivenbäume und viele Orangen- und Zitronenbäume gehören auch zum Ensemble. La Mamounia hat einige handverlesene Tipps zusammengestellt, um auch zu Hause ein kleines Gartenparadies zu erschaffen.

Pavillon | © La Mamounia

Frische Minze

Pfefferminze ist rund um den Globus bekannt und wer sie schon einmal probiert hat, weiß, dass sie aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle einen sehr intensiven Geschmack hat. Ihre Vielseitigkeit hat sich nicht nur in der Küche als Tee, Süßigkeit oder Sauce zu Fleischgerichten bewahrheitet. Auch als Zahnpasta oder in Körperpflegeprodukten kommt sie zum Einsatz. Für den Anbau der mehrjährigen, winterharten Pflanze ist ein halbschattiger Ort geeignet, ein paar Sonnenstrahlen verträgt die Pflanze dennoch. Zwischen März und April liegt die optimale Aussaatzeit, der Boden sollte immer feucht, locker und nährstoffreich und keiner direkten Sonne ausgesetzt sein. Die Keimdauer variiert zwischen 10 bis 20 Tagen. Wer die Minze auf dem Balkon anbaut, sollte die Töpfe mit genügend Abstand platzieren, da die Pflanze bis zu einem Meter hoch werden kann.

Frische Kräuter | © La Mamounia

Der Olivenbaum als Sonnenanbeter 

200 Olivenbäume befinden sich im Garten des La Mamounia, von denen einige über 700 Jahre alt sind. Da der Baum in warmen und trockenen Ländern des Mittelmeers heimisch ist, kann er vor allem dort ein hohes Alter erreichen. Die kühlen Temperaturen Europas verträgt der Olivenbaum nicht besonders gut, deshalb muss er im Topf geschützt werden (zum Beispiel an einer Wand oder neben einem Gartenhaus). Der Olivenbaum wächst am besten an einem sonnigen Platz, aber auch Halbschatten verträgt er. Allerdings sollte der Baum keiner Nässe ausgesetzt sein, deswegen sollte er regelmäßig, aber nur sparsam gegossen werden. Die Wachstumsperiode beginnt im Frühjahr, dann kann der Baum mit flüssigem Kübelpflanzendünger gedüngt werden. Auch für den Schnitt ist das Frühjahr der ideale Zeitpunkt, während der warmen Sommermonate kann der Olivenbaum unter besten Konditionen wachsen.

DIY: Der Gemüsegarten für Anfänger

Für Einsteiger, die einen eigenen Gemüsegarten anbauen wollen, gibt es viele Sorten, bei denen der Anbau sicher gelingt. So wird das Radieschen am besten von März bis September im Halbschatten angebaut. Nach der Aussaat können sie nach drei bis vier Wochen geerntet werden. Ebenfalls unkompliziert ist die Rote Beete. Bevor die Aussaat ab Mitte April bis Anfang Juni erfolgt, wird empfohlen, den Boden im Vorfeld mit einem Kultivator zu lockern. Außerdem sollte das Beet in der Sonne liegen und humusreich sein. Die Wurzeln der Roten Beete reichen tief bis in die Erde, eine ausreichende und regelmäßige Bewässerung ist essentiell. Ist es Zeit für die Ernte, wird die Pflanze morgens leicht angehoben und erst abends komplett aus dem Boden gezogen. Auch der eigene Salat kann selbst angebaut werden, hier ist ein halbschattiger Standort ideal. Die Aussaat empfiehlt sich ab April bis Ende Juli im Freiland, zwischen Mai und Oktober können die Salatköpfe geerntet werden. Die Samen dürfen bei der Aussaat aber nicht mit Erde bedeckt werden, da es sich um Lichtkeimer handelt. Kleiner Tipp: Damit der Salat schneller wächst, werden die Blätter ca. 4cm über dem Boden abgeschnitten, anstatt den ganzen Salatkopf zu ernten.

Gärtner des La Mamounia | © Alan Keohane

Die ständig durstige Zitrone

Essentiell für den Zitronenbaum ist das Licht! Für die Wohnung braucht er einen hellen Standort, zum Beispiel direkt am Fenster. Bei zu wenig Licht wirft der Baum Blätter ab. Ist das der Fall, empfiehlt sich der Einsatz einer Pflanzenlampe. Für den Zitronenbaum ist ein Süd- oder Westbalkon beziehungsweise ein Garten der optimale Standort. Wichtig ist hier ein windgeschützter Ort sowie ein passender Kübel. Bei schlechtem Wetter oder zu kalten Temperaturen kann der Baum auch drinnen platziert werden. Prinzipiell sollte der Baum erst im Mai nach draußen gestellt werden – idealerweise nach den Eisheiligen. Ab Oktober zieht er wieder nach drinnen. Für ein ausreichendes Wachstum braucht der Zitronenbaum regelmäßig ausreichend Wasser, insbesondere im Sommer. Zu feuchte Erde ist nicht zu empfehlen, um Fäulnis an den Wurzeln zu vermeiden. Deshalb sollte der Untersetzer des Kübels niemals unter Wasser stehen; das Substrat sollte vor jedem Gießen austrocknen. Für schöne Früchte ist ein Zuschneiden im Frühling optimal, während der Wachstumsperiode wird alle zwei Wochen mit Flüssigdünger gedüngt. Die Früchte sollten vor allem an kräftigen Zweigen reifen, damit sie an den dünneren nicht zu schwer werden und abbrechen.

Alle Magistrale | © Alan Keohane

Queen of Roses

Über 5.000 Rosenstöcke können im La Mamounia bestaunt werden. Die Rose gehört ebenfalls zu den Sonnenanbetern, verträgt aber auch Halbschatten. An der Stelle, wo die die Rose eingesetzt wird, einfach den Boden auflockern und Dünger zugeben – ideal ist selbstgemachter Dünger, beispielsweise aus Brennnesseln. Tote Triebe und welke Blätter werden mit einem Frühjahrsschnitt beseitigt, was gleichzeitig vor unerwünschtem Schädlingsbefall schützt. Noch einmal gedüngt wird die Rose im Mai. Obwohl die Pflanze im Sommer nicht allzu viel Wasser benötigt, sollte sie trotzdem zweimal die Woche gegossen werden.

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